> UNESCO Welterbe Lonetal - Wiege der Kunst

UNESCO WELTERBE Lonetal - Wiege der Kunst

Wussten Sie, dass im Lonetal die spektakulärsten und wahrscheinlich ältesten Zeugnisse frühester menschlicher Kultur gefunden wurden? Bei Ausgrabungen in den Lonetalhöhlen wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrere kleine, meist vollplastische Elfenbeinfiguren entdeckt. Die mit Steingeräten aus Mammutstoßzähnen geschnitzten Plastiken sind die weltweit ältesten Belege beweglicher Kunst. Sie zeigen die für den Menschen wichtigen Jagdtiere, aber auch gefährliche Zeitgenossen wie den Höhlenbären und den Höhlenlöwen, deren Kraft und Stärke bewundert wurde. Spektakulärer Ausdruck dieser Faszination ist der Löwenmensch, die weltweit einzigartige Elfenbeinfigur, entdeckt im Hohlenstein-Stadel im Lonetal.

Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Funde wurde das Lonetal gemeinsam mit dem benachbarten Achtal im Jahr 2017 zum UNESCO WELTERBE erklärt.

Der Löwenmensch

Die meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte Statuette verbindet tierische mit menschlichen Attributen. In der fantastischen Gestalt des Löwenmenschen ist uns ein einzigartiges Relikt erhalten, das in eine Sphäre geistig-religiöser Vorstellungen der Menschen der letzten Eiszeit verweist. Die Figur gibt uns einen faszinierenden Einblick in das komplexe Weltbild unserer frühesten Vorfahren, das die tägliche Auseinandersetzung mit der Natur eindrucksvoll widerspiegelt.

Die Vogelherdfiguren

Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Lonetal durch die Entdeckung von 11 kleinen Elfenbeinfiguren in der Vogelherdhöhle in Fachkreisen weltbekannt. Die Sammlung wurde 2006 durch den Fund des vollständig erhaltenen "Mammuts vom Vogelherd" komplettiert.

Archäologie im Lonetal

Die archäologische Erforschung des Lonetals verlief in mehreren Phasen, immer geprägt von jeweils aktuellen Theorien und Wissenschaftsverständnissen. Erste Ausgrabungen fanden schon im 19. Jahrhundert statt, ein ersten Höhepunkt wurde in den 1930er-Jahren erreicht. Auch in der jüngeren Zeit gab es Ausgrabungen im Lonetal, u.a. 2006 im Abraum der Vogelherdhöhle und 2010 im Hohlenstein, wo weitere Teile des Löwenmenschen entdeckt wurden.



Archäologische Funde im Lonetal - ein zeitlicher Überblick

Vor 120.000 Jahren: Werkzeuge der Neandertaler in der Bocksteinhöhle

Funde aus der Bocksteinhöhle belegen, dass Neandertaler die Höhlen des Lonetals schon vor 120.000 Jahren als Aufenthaltsort und Lagerstätte nutzten. Aus dieser Zeit wurden vor allem Steinwerkzeuge wie Faustkeile, Schaber und Keilmesser gefunden.

Vor ca. 40.000 Jahren: Zeugnisse der eiszeitlichen Megafauna

Neben Kunstgegenständen und Menschenknochen wurden im Lonetal eine Vielzahl von Tierknochen aus der letzten Eiszeit entdeckt. Zu den am häufigsten vorkommenden Funden zählen Mammut, Wollnashorn, Wildpferd, Rentier und Höhlenbär.

Vor 35.000 - 40.000 Jahren: Der Löwenmensch im Hohlenstein-Stadel

Vor ca. 35.000 - 40.000 Jahren wurde der Löwenmensch aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt und im Hohlenstein-Stadel zurückgelassen. Die meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte, weltweit einzigartige Figur verbindet tierische mit menschlichen Attributen und gibt uns einen faszinierenden Einblick in das komplexe Weltbild unserer frühesten Vorfahren.

Vor ca. 30.000 - 35.000 Jahren: Die Vogelherdfiguren

In der Vogelherdhöhle wurden bei Ausgrabungen in den 30er Jahren von Gustav Riek die weltberühmten Elfenbeinfiguren gefunden, die in Erhaltung, Qualität und Menge einmalig sind. Sie stellen die ältesten datierten Kunstgegenstände der Menschheit dar.

Vor ca. 8.000 Jahren: Kopfbestattung im Hohlenstein

Geheimnisvolle Schädelfunde stammen aus einer Kopfbestattung im Hohlenstein-Stadel. Es handelt sich hierbei um Mann, Frau und Kind, deren Köpfe zwischen dem 3. und 5. Halswirbel abgetrennt wurden. Die Schädel der Erwachsenen weisen jeweils gewaltsam herbeigeführte Löcher auf. Verletzung und Ausrichtung der Schädel deuten auf eine kultisch-religiöse Tötung und Beisetzung hin.

FUNDHÖHLEN

Bocksteinhöhle

Funde aus der Bocksteinhöhle lassen sich auf 50.000 bis 70.000 Jahre zurückdatieren, die Bocksteinhöhle gilt damit als ältester Siedlungskomplex des Neandertalers in Süddeutschland.

FUNDHÖHLEN

Hohlenstein

Im Hohlenstein-Stadel im Lonetal wurde mit dem Löwenmensch die älteste Tier-Mensch-Figur der Welt gefunden.

FUNDHÖHLEN

Vogelherdhöhle

Weltberühmt wurde die Vogelherdhöhle bereits 1932 durch den Fund von 11 Figuren aus Mammutelfenbein, die mit einem geschätzten Alter von 32.000 Jahren zu den ältesten Kunstwerken der Welt gehören.

ENTDECKEN

Archäopark

Der Archäopark Vogelherd umrahmt die Vogelherdhöhle und ist dabei der einzige Platz in unserer Region, an dem der Höhlenfundort und die Präsentation der Funde vereint sind.

ENTDECKEN

Museum Ulm

Im Museum Ulm hat der Löwenmensch aus dem Lonetal eine neue Heimat gefunden. Besuchen Sie das Original in Ulm.

WANDERN

Neandertalerweg

Die Vogelherdhöhle, der Hohlenstein und die Bocksteinhöhle sind die Fundorte der ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit. Der Neandertalerweg führt Sie zu diesen herausragenden archäologoischen Fundstätten und ist ideal mit einem Besuch des Archäoparks zu verbinden.

WELTERBE

Eiszeitkunst

Bei Ausgrabungen in den Lonetalhöhlen wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrere kleine, meist vollplastische Elfenbeinfiguren entdeckt. Die mit Steingeräten aus Mammutstoßzähnen geschnitzten Plastiken sind die weltweit ältesten Belege beweglicher Kunst.

WELTERBE

Löwenmensch

Die meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte, weltweit einzigartige Figur verbindet tierische mit menschlichen Attributen und gibt uns einen faszinierenden Einblick in das komplexe Weltbild unserer frühesten Vorfahren.

WELTERBE

Vogelherdfiguren

Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Lonetal durch die Entdeckung von 11 kleinen Elfenbeinfiguren in der Vogelherdhöhle in Fachkreisen weltbekannt. Die Sammlung wurde 2006 durch den Fund des vollständig erhaltenen "Mammuts vom Vogelherd" komplettiert.

WELTERBE

Ausgrabungen im Lonetal

Die archäologische Erforschung des Lonetals verlief in mehreren Phasen, immer geprägt von jeweils aktuellen Theorien und Wissenschaftsverständnissen.

GESCHICHTE

Die Mammutjäger vom Lonetal

Lange bevor der moderne Mensch auf der Bildfläche erschien, lebten Neandertaler vor 50.000-70.000 Jahren rund um die Höhlen des Lonetals.

GESCHICHTE

Die Schamanin vom Lonetal

Sie war die Heilerin und Seherin und damit das wichtigste Stammesmitglied der Menschen im Lonetal vor 40.000 Jahren.

GESCHICHTE

Tiere der Eiszeit

Fundstücke aus dem Lonetal geben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise der damaligen Menschen und die damals lebende Tierwelt. Mammut, Wollnashorn, Höhlenlöwe und Riesenhirsch lebten damals im Lonetal und waren ständige Wegbegleiter der frühen Menschen.